Wer Wind und Sonne will, muss Ja zu Speicher sagen

Beschlossen durch: Landeskongress Tirol, Innsbruck
Beschlossen am: 08. Juni 2025

I. Problemstellung

Tirol steht vor einer wachsenden Herausforderung in der Energieversorgung: Die
stark steigende Einspeisung von Photovoltaik-Anlagen führt zu massiven
Preisschwankungen. In den Mittagsstunden im Sommer gibt es ein Überangebot an
Strom, während in den Abendstunden und vor allem im Winter eine klaffende Lücke
entsteht. Diese Diskrepanz gefährdet sowohl die Versorgungssicherheit als auch
die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Tirol.

Die Abhängigkeit von Stromimporten in verbrauchsstarken Zeiten nimmt zu. Ohne
lokale Speicherlösungen bleibt Tirol den Schwankungen des internationalen
Energiemarkts ausgesetzt – sowohl preislich als auch versorgungstechnisch.
Gleichzeitig steigt der Strombedarf im Zuge der Dekarbonisierung (E-Mobilität,
Wärmepumpen etc.), was den Druck weiter erhöht.

Trotz dieses klaren Handlungsbedarfs wird der Ausbau von Speicherinfrastruktur
oftmals aus rein ideologischen Gründen blockiert – unter Berufung auf den
Umweltschutz, jedoch ohne gangbare Alternativen für eine sichere, klimaneutrale
Energiezukunft anzubieten.

II. Tirols Standortvorteil: Wasserkraft mit Gefälle

Tirol verfügt über ein Alleinstellungsmerkmal: Unsere alpinen Lagen bieten
ideale Voraussetzungen für Pumpspeicherkraftwerke. Während andere Bundesländer
aufgrund flacherer Topografie keine vergleichbare Speicherkapazität aufbauen
können, kann Tirol dank Höhenunterschieden enorme Mengen an Energie speichern
und bedarfsgerecht abrufen – sauber, regional und effizient.

Diese natürliche Gegebenheit ist ein strategischer Standortvorteil, den wir
gerade im Zuge der Energiewende entschlossen nutzen müssen.

III. Lösung: Das Pumpspeicherkraftwerk Kaunertal mit Speicher Platzertal

Der geplante Ausbau des Kaunertalkraftwerks inklusive des Speichers Platzertal
ist eine konkrete, zukunftsweisende Antwort auf die genannten Herausforderungen:

IV. Unsere Haltung: Lösungen statt Blockade

Wir JUNOS stehen für eine Politik der Realität und Verantwortung. Umweltschutz
darf nicht nur aus dem Verhindern von Projekten bestehen – er muss auch das
Ermöglichen von klimafreundlicher Infrastruktur einschließen.

Während andere politische Kräfte sich in Ablehnung üben und Projekte mit
weitreichendem Nutzen torpedieren, stehen wir für eine faktenbasierte,
lösungsorientierte Energiepolitik. Tirols Potential darf nicht aus ideologischen
Gründen ungenutzt bleiben. Wer Wind- und Sonnenstrom will, muss auch dafür
sorgen, dass er gespeichert werden kann.

V. Antrag

Die Landesregierung wird daher ersucht,

  1. den Ausbau des Kaunertalkraftwerks inklusive des Speichers Platzertal
    aktiv zu unterstützen und zügig umzusetzen;
  1. die Standortvorteile Tirols im Bereich der Pumpspeicherung in der
    landesweiten Energiestrategie prioritär zu verankern;
  1. die Vorteile des Projekts – von Versorgungssicherheit über Netzstabilität
    bis hin zu Hochwasserschutz – in der öffentlichen Kommunikation klar
    herauszustellen;
  1. auf Bundesebene auf eine bevorzugte Behandlung von Speicherkraftwerken mit
    hohem Wirkungsgrad und regionaler Wertschöpfung hinzuwirken;
  1. Tirol zur Modellregion für erneuerbare, flexible und unabhängige
    Energieversorgung weiterzuentwickeln – mit Mut statt Blockade, mit
    Fortschritt statt Stillstand.

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Gepatschspeicher

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Wasserkraftwerken_in_%C3%96sterreich