Amt der Niederösterreichischen Landesregierung
Landhauplatz 1
3109 St. Pölten

Sehr geehrte Frau Landeshauptfrau!

Sehr geehrte Damen und Herren der Niederösterreichischen Landesregierung!

100 Jahre Niederösterreich sind ein Grund zum Feiern. Oder doch nicht? Vieles wurde in den letzten Jahrzehnten erreicht. 1983 wurde mit dem Niederösterreichischen Jugendgesetz der Jugendschutz verankert. Seither wurden auch regelmäßig Anpassungen vorgenommen und dennoch gibt es Punkte, die leider völlig außer Acht gelassen werden. Jugend gehört gehört. Deshalb muss gerade in so einem wichtigen Jahr auf die Zukunft unseres Landes geschaut werden. Wir fordern die Landesregierung auf, dieses 100. Jahr, dieses Jubiläumsjahr, welches perfekter Weise mit dem europäischen Jahr der Jugend zusammenfällt, zum Jahr der Jugend zu machen und dies nicht nur symbolisch, sondern mit effektiven Taten. 

Zwei Hauptanliegen wollen wir hier kurz skizzieren:

  1. Mental Health: Laut einer Studie der Donau-Universität Krems hat die psychische Belastung bei Jugendlichen zugenommen. Angstsymptome, Depressionen und Schlafstörungen haben sich seit Beginn der Pandemie verfünf- bis verzehnfacht. Es braucht daher dringend Verbesserungen der psychologischen Betreuung Jugendlicher. Nicht nur die psychologische Beratung und Betreuung in Schulen und Universitäten oder an Fachhochschulen muss dringend ausgebaut werden, es braucht auch ein Angebot für Lehrlinge. Jede_r Jugendliche_r in Niederösterreich muss Zugang zu psychologischer Unterstützung haben, wenn diese benötigt wird. Um möglichst niederschwellig Hilfe zu bieten, wäre beispielsweise auch ein Chatpod, welcher zu passenden Beratungsstellen vermittelt, denkbar. Es gilt Möglichkeiten zu schaffen um der Zukunft dieses Landes, den Jugendlichen, die notwendige Unterstützung zukommen zu lassen. Viel zu viele fühlen sich jetzt schon im Stich gelassen.
  1. Öffentlicher Verkehr: Wir fordern ein preiswertes Ticket für alle – Ein Ticket, das für alle Jugendlichen bis zu einem gewissen Alter zugänglich ist, schafft Möglichkeiten. Mit gutem Beispiel geht hier Tirol mit einem Klimaticket für unter 26-jährige voran und auch das Topjugendticket bietet mit einem Ausbau der Gültigkeit auch für Studierende eine sinnvolle Basis. In ländlichen Gebieten, wo der Ausbau des öffentlichen Verkehrs noch nicht flächendeckend ist, ist etwa die die Einführung einer Taxicard – wie etwa in Amstetten- dringend nötig. Es braucht mehr Mobilität – oder soll Landflucht der Jugend zum Ziel werden? Es braucht Maßnahmen, die rasch umgesetzt werden können, denn die Jugend wird nicht auf mögliche millionenschwäre Öffi-Ausbau-Projekte warten, sie wird in die Städte abwandern. Wieso auch nicht? Kürzere und billigere Wege, zudem noch nachhaltig – wieso kann Niederösterreich das nicht auch bieten? 

 

Geben Sie uns, der Jugend, Gründe, um hier zu bleiben. 

Wir haben Ideen, hören Sie uns zu! Wir besprechen diese und weitere Ansätze gerne mit ihnen bei einem persönlichen Gespräch. Denn Niederösterreich soll ein Land der Jugend sein, das ist unser Anliegen, dafür setzen wir uns ein. Um dies zu erreichen, braucht es jedoch die Jugend selbst, denn nur sie weiß am besten, was sie braucht, um für die Zukunft gerüstet zu sein und Niederösterreich für sie lebenswert zu gestalten und zu erhalten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Kaindl
Landesvorsitzende
JUNOS – Junge Liberale NEOS Niederösterreich
Im Namen des gesamten niederösterreichischen Landesvorstands