Über die Vorzüge der internationalen Jugendarbeit

Als ich gebeten wurde diesen Blogeintrag für die neue Webseite zu verfassen gingen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf. Gedanken an vergangene Auslandsreisen in den letzten Jahren, Besuche in Brüssel, LYMEC Abstimmungen und chaotische Hotelzimmer. Und natürlich Erinnerungen an verpasste Heimflüge. Aber eine Erinnerung steht dabei über allen anderen: Die Erinnerung an das Gefühl zu einer großen, eurpäischen Familie zu gehören.

Als ich begann mich bei den Junos, damals noch Julis, zu engagieren, hatten wir in Österreich einen ziemlichen Exotenstatus, Neos und der Glaube an eine liberale Parlamentspartei waren noch in weiter Zukunft. Lieberale Politik, lieberale Uni-Politik? Das klang für die meisten Menschen eher verstörend als nach seriösem Programm. Und auch wenn man eine kleine feine Truppe war die sich diesen Ideen verschrieben hatte: Man fühlte sich in diesem Setting irgendwie nicht zu Hause. Gerade in dieser Zeit war es immer besonders schön für ein verlängertes Wochenende die liberale Großfamilie im Ausland zu besuchen. Und dabei irgendwo in Europa in hässlichen Mehrzweckshallen stundenlang über Politik zu diskutieren. Plötzlich hat man geshen: Es gibt noch andere junge Menschen auf dieser Welt die an Eigenverantwortung glauben. Und es vorallem schaffen damit erfolgreich Politik zu machen, in ihren nationalen Parlamenten, in Europa. Nichts motiviert mehr als zu sehen dass es wo anders klappt, und man davon lernen kann. Das machte Mut und Lust auf mehr.

Mittlerweile werden Neos (und dadurch auch wir Junos) in Europa als kleiner Hype gehandelt und der Spieß hat sich umgedreht. Jetzt kommen unsere Freunde aus andern Ländern auf uns zu und fragen uns: Wie habt ihr das geschafft? Wie mobilisiert ihr? Wie bringt ihr junge Leute in die Politik? Wir können also jenen Support, den wir in den letzten Jahren genossen haben, zurückgeben. Und weiterhin von den anderen lernen, in den Debatten, Diskkussionen und Seminaren.

Sich mit Gleichgesinnten auszutauschen ist also lehrreich und motiviert. Aber was bringt es noch für einen selbst? Europäische Jugendpolitik ist natürlich auch eine große Chance für einen selbst: Die Chance europäische Politik selbst zu beeinflussen (vor allem wenn man sich für die großen Themen außerösterreichischen Themen interessiert). Aber auch die Chance Freundschaften zu knüpfen – Freundschaften, aus denen ein Netzwerk enstehen kann. Wenn die Debatten vorrüber und Beschlüsse gefasst sind, man zurück im Hotel ist und gemeinsam mit allen andern das eine oder andere Bier in überfüllten Hotelzimmern trinkt und sich umsieht, dann sieht man nicht nur einen Haufen junger Leute die ähnlich ticken wie man selbst – man sieht zukünftige Abgeordnete, Lokalpolitiker, CEOs und vielleicht sogar eine Premierministerin.

In meinen vier Jahren bei den Junos hatte ich die Möglichkeit mehrmals unsere Flagge bei internationalen Events hochzuhalten, und dabei all diese Erfahrungen zu machen. Wir Junos sind mittlerweile bei allen wichtigen europäischen Events vertreten und man schätzt unseren Input. Das ist ein Verdienst all jener die sich hierfür in den letzten Jahren engangiert haben. Im letzten Jahr waren wir durchschnittlich alle 6 Wochen auf einem Event vertreten. 2015 wollen wir das toppen!