Anfang Dezember haben 25 junge Erwachsene zwei Tage in Brüssel verbracht. Das Ziel: Einen Einblick in die Europäische Union erhalten. Organisiert wurden die Besuche von einem Junos-Mitglied, das gerade ein Praktikum im Europäischen Parlament absolvierte.

 

Los ging es am Mittwochabend mit dem Transferbus von Wien nach Bratislava. Aus Kostengründen entschied ich mich gemeinsam mit ein paar anderen, um günstige € 40 mit Ryanair von Bratislava nach Brüssel Charleroi zu fliegen. Der Nachteil: Sowohl von Wien nach Bratislava als auch vom Flughafen Charleroi fährt man mit Bus bzw. Großraumtaxi zwischen 60-90 Minuten. Bratislava und Charleroi sind im Vergleich zu z.B. Wien aber eher kleinere Flughäfen (aber dennoch etwas größer als z.B. Salzburg), wodurch die einzelnen Wege nicht allzu lang sind.

 

In Brüssel wohnten wir zu sechst in einem zentralen Apartment, welches wir über AirBnb gebucht haben. Vermieter des Apartments war „ApartmentsApart“, eine Gesellschaft die viele Apartments in Brüssel vermietet. So bestand beispielsweise das ganzes Haus aus vermieteten Apartments.

 

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Am Donnerstag besuchten wir am Vormittag das Europäische Parlament. Zuerst trafen wir Angelika Mlinar (NEOS MEP), die uns etwas über das Parlament erzählte. Danach gingen wir in den Sitzungssaal, wo gerade eine Ausschusssitzung stattfand. Mit Kopfhörern konnte man auf der Besuchertribüne die einzelnen synchronisierten Sprachen anhören. Es war sehr spannend, die Sprachen zu wechseln und durchzuprobieren, was man verstand und was nicht. Danach aßen wir in der Parlamentskantine zu Mittag – wobei das lediglich die Kantine für die Besuchergruppen war, die eigentliche Kantine für Mitglieder des Europäischen Parlaments war für uns leider nicht zugänglich.

 

Am Nachmittag besuchten wir die Europäische Kommission. Entgegen der Erwartung vieler erhielten wir dort keine Führung durch Haus bzw. in Sitzungssäle, sondern wir hörten zwei Vorträge in einem Seminarraum zum Thema Europäische Union. Es war zwar wirklich sehr interessant und insbesondere inhaltlich ein guter Einblick in die „Institution“ EU (vor allem das Thema, wer die wirklichen Entscheidungsträger der EU sind, habe ich sehr spannend gefunden!), aber doch auch etwas langwierig zum Zuhören.

 

Abends aßen wir Fritten – ein Pflichtprogramm in Brüssel! Die besten der Stadt gibt es bei Maison Antoine am Place Jourdan. Dort gibt es nicht nur exzellente Pommes Frittes, sondern auch eine große Auswahl an Saucen (Andalous!), sowie Fleischbeilagen (z.B. Fricadelles). Mit den am Stand gekauften Fritten kann man sich übrigens in umliegenden Bars reinsetzen und während dem Essen belgisches Bier trinken 😉

 

Den zweiten Tag hatten wir zu unserer freien Verfügung, also spazierte ich mit einer kleinen Gruppe durch die Stadt. Vorbei an unzähligen Weihnachtsmärkten, kehrten wir bei Maison Dandoy für Waffeln ein. Auf TripAdvisor sehr gut bewertet, dachten wir es wäre eine gute Entscheidung, dorthin zu gehen. Die Waffeln und der Kaffee schmeckten auch sehr gut, aber wir waren vom fehlenden Charme etwas enttäuscht, da das Lokal doch sehr touristisch geprägt ist. Unten ist ein Verkaufsladen, oben ein Café mit Sitzplätzen.

 

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Im Anschluss an die Waffeln sahen wir uns den Manneken Pis („wasserlassendes Männlein“) an, der in echt noch kleiner wirkt, als man es von Bildern glaubt. Wir umrundeten die Touristengruppen davor und spazierten weiter durch die Gassen in Richtung Galeries Royales Saint-Hubert.

 

Diese Galerie besteht fast nur aus kleine Läden mit exklusiven Schokoladen-Manufakturen. Man kann dort sehr viel Geld loswerden, aber wundervolle Schokolade dafür bekommen. Mitunter habe ich dort das beste Schoko-Mousse meines bisherigen Lebens gegessen. Danach war mir zwar schlecht, aber es war traumhaft! („White Chocolate“ von Neuhaus)

 

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Und in den späten Nachmittagsstunden machten wir uns auch schon wieder auf den Heimweg. Freitagnachmittag ist übrigens sehr viel Verkehr in und um Brüssel (wie vermutlich in jeder Stadt?), daher etwas mehr Zeit einplanen, wenn man nach Charleroi muss.

 

Fazit: Zwei Tage Brüssel sind einfach zu wenig! Die Reise war wirklich sehr informativ & man spürt sofort, dass Brüssel und die Europäische Union tief verwurzelt sind. Ich kann eine solchen Besuch einer jeden Person empfehlen, die mehr über die Europäische Union erfahren möchte.

 

P.S.: Beim nächsten Mal bin ich vielleicht wieder dabei 😉

 

(Dieser Artikel von Julia Demel ist zuerst auf reisemanie.com erschienen)