INSTALLATION EINER BABYKLAPPE IN DER LANDESHAUPTSTADT INNSBRUCK

Antragsteller:innen: Robin Exenberger, Susanna Riedlsperger
Beschlossen durch: Landeskongress Tirol, Jenbach
Beschlossen am: 16. Juli 2023

Frauen, die aus verschiedensten Gründen ihr Kind nicht behalten können oder möchten, haben neben der Adoption auch die Möglichkeit der anonymen Geburt, die in Tirol an allen öffentlichen Krankenhäusern möglich ist. Kann diese, aufgrund der direkten medizinischen Betreuung logischerweise vorzuziehende, Möglichkeit, nicht in Anspruch genommen werden, gibt es das Angebot von Babyklappen.

Bei einer Babyklappe, auch Babynest, handelt es sich um eine Vorrichtung, in der Neugeborene anonym abgegeben werden können und direkt anschließend betreut und medizinisch versorgt werden.

Dabei kann das Neugeborene durch eine Klappe, die sich an einem unbeobachteten Ort meist in unmittelbarer Nähe eines Krankenhauses befindet, in ein Bettchen gelegt werden. Dort wird das Kind anschließend medizinisch versorgt und betreut. Nach einer Wartefrist von 6 Monaten, in welcher die Mutter entscheiden kann, das Kind doch noch anzunehmen, wird das Kind zur Adoption freigegeben.

Im Jahr 2021 fanden österreichweit 32 anonyme Geburten statt und es wurden 2 Neugeborene in Babyklappen aufgefunden.

AKTUELLES PROBLEM
Es gibt, das Burgenland ausgenommen, in allen Bundesländern mindestens eine Babyklappe. Tirol ist das einzige der Bundesländer mit Babyklappe, dessen Landeshauptstadt nicht über eine vergleichbare Einrichtung verfügt – die einzige Babyklappe in Tirol befindet sich im Bezirkskrankenhaus Lienz. Dies bedeutet, dass Innsbruck in alle Richtungen mindestens zwei Stunden von einer Babyklappe entfernt liegt (Bregenz, Salzburg, Lienz). Eine mindestens zweistündige Anreise ist in einer Notsituation, wie sie in diesem Falle zweifelsohne jedenfalls vorliegt, absolut unzumutbar.

UNSERE VISION
Das Optimum wäre logischerweise, dass kein Neugeborenes in Babyklappen abgegeben werden muss und keine anonymen Geburten notwendig sind. In der Realität ist dieses utopische Ideal leider nicht gegeben. So ist auch klar, dass es sich bei beiden Optionen um eine Notlösung, bei der Babyklappe um die Ultima Ratio handelt.

Da durch die Installation einer Babyklappe jedoch Kinderleben gerettet werden kann, ist eine Berechnung, ob eine weitere Babyklappe bei 2 Fällen in 2021 rentabel ist, absolut deplatziert. In den Notsituationen geht es um die Entscheidung “Mülltonne oder Babyklappe”, weshalb unsere Vision ist, dass sich unabhängig davon, wo man sich befindet, eine Babyklappe in zumutbarer Distanz befindet und jede Frau gegebenenfalls auf diese Option zugreifen kann.

UNSERE FORDERUNG
Aus den oben hervorgehenden Gründen fordern wir JUNOS Tirol daher:

  • Die alsbaldige Installation einer Babyklappe in der Landeshauptstadt Innsbruck.

 

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