2014 war ein ereignisreiches Jahr für die Politik in Slowenien. Rücktritt der Ministerpräsidentin, vorgezogene Neuwahlen und eine Neudurchmischung des Parteiensystems. Nur knapp eineinhalb Monate vor der Parlamentswahl gründete der jetzige Ministerpräsident Miro Cerar seine neue Partei Stranka modernega centra (SMC, Modernes Zentrum). Trotz dieser kurzen Zeit von der Gründung bis zur Wahl konnte diese neue Kraft einen Erdrutschsieg von mit fast 35% verbuchen und so auf Anhieb in die Regierung einziehen und sogar den Ministerpräsidenten stellen.
Dieser immense Erfolg, von dem andere liberale Parteien in Europa nur träumen können, war für die junge Partei allerdings auch eine Herausforderung, da die Strukturen der Partei noch im Aufbau begriffen waren. So fehlte es beispielsweise noch an einer Jugendorganisation damit sich auch die jüngere Generation ordentlich in die Partei einbringen kann. Aus diesem Grund war es eine Freude für uns, als unsere slowenischen Freunde uns um unsere Hilfe gebeten haben, sie zu beraten und unsere Erfahrungen mit ihnen zu teilen.
Dafür reiste ich zusammen mit unseren JUNOS-Kandidaten für die letzte Europawahl, Stefan Windberger nach Laibach. Da ich dort zum ersten Mal dort war und ich eigentlich wenig Vorstellung über diese Stadt hatte, war ich schlussendlich ziemlich überraschst, wie modern diese kleine liebenswerte Stadt doch ist.
Aber zur Sache. Nach einem herzlichen Empfang in den Büroräumen der SMC neben dem slowenischen Parlament und einer kurzen Vorstellungsrunde durften wir uns mit guten Ratschlägen einbringen. Von unserer Geschichte über Kampagnen bis zu unseren Statuten erklärten wir, was bei uns gut funktioniert, und manchmal auch wie man es von schon von Anfang an besser machen könnte. Besonders interessiert zeigten sie sich von dem ausgereiften dreistufigen Vorwahlsystem der NEOS. „Ihr seid uns zehn Jahre voraus“, bekamen wir sogar zu hören. Um viele Interessenten für die neue Jugendorganisation anzulocken, war unser Vorschlag regelmäßige Events abzuhalten, wie unser JUNOS-Tuesday in Wien oder die Mensafeste der Oberösterreicher. Aber um politisch interessierte junge Menschen an sich zu binden braucht es zum Beginn auch ein wenig mehr, wie zum Beispiel einen Überraschungsbesuch eines Ministers bei Veranstaltungen oder etwas Ähnliches.
Tags darauf, traf auch eine andere Gruppe von einer liberalen Schwesterpartei, der niederländischen VVD in Ljubljana. Sie unterstützten die Slowenen mit einer Weiterbildung, einem „Train the Trainers“ an dem wir auch teilnehmen durften. Unter den Trainern war auch Wouter Schroer, einer der International Officers der VVD.
Kurzum, hoffe ich, dass unsere Erfahrungen in Slowenien zum Aufbau einer funktionierenden Jugendorganisation beitragen werden und dass sie in Zukunft auch viele eigene Erfahrungen und Erfolgsgeschichten sammeln können, von den wir eines Tages auch noch etwas lernen können.