Aktuelles Problem
In der heutigen digitalen Welt sind Programmierkenntnisse eine immer wichtiger werdende Kompetenz, die es ermöglicht, Technologien besser zu verstehen, zu nutzen und aktiv mitzugestalten. Im aktuellen Schulsystem wird jedoch das Erlernen von Programmiersprachen nur in ausgewählten Schulen und Fächern angeboten. Dies führt dazu, dass viele Schülerinnen und Schüler keinen Zugang zu dieser wichtigen Kompetenz haben und somit benachteiligt sind.
Zudem ist der Frauenanteil im MINT-Bereich noch immer gering. Durch frühzeitiges Heranführen von Jugendlichen, insbesondere Mädchen an das Programmieren kann hier ein Beitrag zur Gleichstellung geleistet werden.
Lösung
Wir fordern tote Sprache raus, Sprache der Zukunft rein!
Durch die Einführung des Wahlfachs „Programmieren“, das man anstelle einer zweiten Fremdsprache wie Latein oder Italienisch wählen kann, soll das Erlernen einer altersgerechten Programmiersprache für alle Schülerinnen und Schüler zugänglich werden. Um dies effizient zu ermöglichen, sollten folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
Anpassung der Lehrpläne: Die Lehrpläne im Pflichtschulbereich sollen um das Wahlfach „Programmieren“ erweitert werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Fach altersgerecht und mit einem progressiven Schwierigkeitsgrad gestaltet wird, um den Schülerinnen und Schülern eine kontinuierliche und fundierte Ausbildung in Programmiersprachen zu ermöglichen.
Der Lernprozess soll interaktiv gestaltet werden und mit spielerischen Elementen die Kinder dazu motivieren, das gelernte Wissen auch in Ihrer Freizeit anzuwenden.
Infrastruktur und Materialien: Die Schulen sollen mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet werden, um den Schülerinnen und Schülern eine praxisnahe und zeitgemäße Ausbildung im digitalen Bereich zu ermöglichen. Hierzu zählen neben der Bereitstellung von Laptops und geeigneter Software auch Lehrmaterialien und Hilfsmittel, die den Lernprozess unterstützen.
Lehrerfortbildung: Um die Lehrkräfte auf die Vermittlung von Programmierkenntnissen vorzubereiten, müssen spezielle Fortbildungsmaßnahmen angeboten werden.
Kooperationen mit Unternehmen und Hochschulen: Um den Praxisbezug im Unterricht zu stärken und den Schülerinnen und Schülern Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Anwendungsfelder des Programmierens zu ermöglichen, sollen Kooperationen zwischen Schulen, Unternehmen und Hochschulen gefördert werden. Dies kann beispielsweise durch gemeinsame Projekte, Exkursionen, Gastvorträge oder die Einbindung von Expertinnen und Experten aus der Praxis in den Unterricht geschehen.
Evaluation und Weiterentwicklung: Das Fach „Programmieren“ soll kontinuierlich evaluiert und weiterentwickelt werden. Hierzu sollen regelmäßige Feedbackgespräche zwischen Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Wirtschaftsvertretern stattfinden, um den Unterricht an die Bedürfnisse der Lernenden und an den Bedarf des Wirtschaftsstandorts anzupassen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Zudem sollen aktuelle Entwicklungen berücksichtigt werden, um den Unterricht stets auf dem neuesten Stand zu halten.
Durch die Einführung eines solchen Faches in Tirol können wir sicherstellen, dass alle Schülerinnen und Schüler Zugang zu dieser wichtigen Kompetenz erhalten. Damit tragen wir nicht nur zu einer umfassenderen digitalen Bildung bei, sondern bereiten unsere Kinder und Jugendlichen auch besser auf die Anforderungen der modernen Arbeitswelt vor.