Unsere Vision
Wie schön wäre es, wenn man in Innsbruck ganz unkompliziert und sicher an heißen Sommertagen in den Inn oder in die Sill steigen könnte um sich ein bisschen abzukühlen oder auch um nur mal kurz die Beine ins Wasser hängen zu lassen? Wir finden, dass wäre top! Allerdings ist das in der Innsbrucker Innenstadt momentan nicht ohne weiteres bzw. nur sehr schwer möglich. Generell gibt es wenige Orte in Innsbruck, an welchen sich die Innsbrucker Bevölkerung an heißen Sommertagen begeben kann und zugleich noch einen leicht und sicher erreichbaren Wasserzugang in der Nähe hat. Und gerade junge Menschen, die noch nicht so mobil sind, sind auf Möglichkeiten in ihrer Nähe angewiesen. Dennoch findet man in Innsbruck eine richtige Abkühlung im Freien momentan leider nur im Tivoli Freibad oder am Innsbrucker Baggersee. Zudem sind das Tivoli Freibad als auch der Baggersee im Sommer regelmäßig mehr als überlaufen und daran wird deutlich, dass Innsbruck mehr Zugang zu Wasser braucht, um diese überlaufenen Orte zu entlasten. Dabei hätte Innsbruck mehr als genug Wasserquellen – man denke alleine an die zuvor angesprochene Flüsse Inn und Sill, welche direkt durch die Stadt Innsbruck hindurchfließen. Wieso nutzt man die beiden Flüsse nicht und macht sie für die Bevölkerung zugänglicher?
Wien geht mit einem guten Beispiel voran: Die Alte Donau wird von den Wiener:innen schon seit Jahrzehnten als Wohlfühloase genutzt. Zahlreiche kostenlose Bademöglichkeiten mit großen Bäumen, welche viel Schatten spenden, laden zur Erholung und Abkühlung im kalten Nass ein. Die Alte Donau ist nicht nur ein Freizeitparadies für Groß und Klein, sondern spielt auch ganz nebenbei eine maßgebliche Rolle bei der Erhaltung der Artenvielfalt. Die Besucher:innen teilen sich das Erholungsgebiet mit über 20 verschiedenen Fischarten. Unter den Amphibien findet man teilweise geschützte Tierarten wie bestimmte Wasser- und Singvögel, Libellen und Biber. Ebenso konnten gefährdete Pflanzenarten neu angesiedelt werden. Ein Zugang zu natürlichen Gewässern in der Stadt bringt also nicht nur dem Menschen Erholung, sondern auch der Umwelt.1
In einer ähnlichen Situation ist bzw. war auch die Stadt Salzburg, durch welche die Salzach hindurchfließt. Die Stadt und das Land Salzburg haben nämlich die das Potential der Salzach erkannt und einen Masterplan2 für die Salzach entworfen. In diesem Masterplan geht es im Grundlegenden darum, dass die Salzach einen verbesserten Hochwasserschutz erhält. In diesem Projekt wird zeitgleich aber noch einige Schritte weitergedacht und überlegt, wie die Salzach der Salzburger Bevölkerung einen Mehrwert liefern kann. Deswegen sieht dieser Masterplan nicht nur einen besseren Hochwasserschutz vor, sondern beinhaltet auch die Schaffung von naturnahen Gewässern und mehr Naherholungsraum. Dabei wird unter anderem mehr Struktur entlang der Ufer durch Schotterbänke und Flachwasserbereiche sowie attraktive Naherholungsräume geschaffen und zudem auch Nutz- und erlebbare, attraktive Uferabschnitte gestaltet. Das, von dem wir in Innsbruck gerade nur träumen können, wird in Salzburg also gerade in die Tat umgesetzt.
Was die Salzach für Salzburg und die Donau für Wien tun kann, können der Inn und die Sill auch für Innsbruck tun: Ein attraktives und sicheres Naherholungsgebiet sein, sowohl für uns Menschen als auch die Umwelt.
Unsere Forderungen
Wir JUNOS-Tirol fordern daher, dass:
- der Inn und die Sill in Innsbruck als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung gesehen werden und entlang der Flussläufe neue Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten, Podesten, Kiesbänken o.ä. geschaffen werden um so den Lebensraum am Wasser zugänglicher zu machen und die Lebensqualität für die Menschen, vor allem auch jungen Menschen, in Innsbruck deutlich zu verbessern.
- die Stadt Innsbruck bzw. das Land Tirol eine Experten:innenkommission damit beauftragt, die Flussläufe des Inn und der Sill in Innsbruck zu analysieren und darauf aufbauend mögliche Maßnahmen für einen besseren Schutz, naturnahe Gewässer und mehr Naherholungsraum im Bereich des Inn und der Sill zu erarbeiten.
- die Stadt Innsbruck bzw. das Land Tirol die Bevölkerung aktiv in diesen Prozess durch die Schaffung eines Dialoges bzw. einer Bürger:innenbeteiligungsinitiative miteinbindet, in welchen interessierte Personen dazu eingeladen werden ihre Vorschläge, Anregungen, Ideen und Meinungen einzubringen.
- Der Inn und die Sill ein Ort sein soll, an dem sich nicht nur der Mensch wohlfühlt, sondern sich auch vor allem auch gefährdete Tier- und Pflanzenarten nachhaltig ansiedeln können.
- ein Masterplan für den Inn und die Sill in Innsbruck nach dem Beispiel der Salzach in Salzburg und der Donau in Wien ausgefertigt und anschließend in die Tat umgesetzt wird.
1 https://www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/alte-donau/
2 https://www.salzburg.gv.at/magazin/Seiten/Salzachplan.aspx