Herdprämie ohje, Kinderbetreuung olé – Ausbau der Kinderbetreuung in Tirol

Aktuelles Problem

Derzeit haben in Tirol weniger als die Hälfte der Kindergärten länger als acht Stunden am Tag geöffnet1, für jüngere Kinder ist die Situation meist noch prekärer. Die Erwerbstätigkeit der Eltern wird dadurch eingeschränkt, da die Betreuungszeiten nicht mit einer Vollzeitanstellung oder Selbstständigkeit vereinbar sind. In weiterer Folge führt dies schlussendlich dazu, dass Eltern weniger in die Pensionskasse einzahlen können und dadurch eine niedrigere Pension erhalten. Auch stellt sich den Erziehungsberechtigten oft die Frage, ob es überhaupt rentabel ist, Vollzeit zu arbeiten, da zusätzliche Kosten für längere Kinderbetreuungszeiten zu tragen sind.

Unsere Vision

Wir wollen, dass alle Eltern sich frei entscheiden können, Vollzeit zu arbeiten. Daher wollen wir einen Rechtsanspruch auch ganzjährige, ganztägige und kostenlose Kinderbetreuung für alle Kinder ab dem sechsten Lebensmonat. Wir sehen die Betreuung der Kleinsten als erste Bildungseinrichtung an und brauchen daher ausreichend viele gut ausgebildete Pädagogen, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

Qualitativer und quantitativer Ausbau der Kinderbetreuung funktioniert nicht ohne zusätzliches Personal. Deshalb bedarf es einer Attraktivierung dieses Berufs. Massiver Ausbau der Ausbildungsmöglichkeiten für dieses Berufsfeld, eine Anhebung der Bezahlung und ein angemessener Betreuungsschlüssel anhand der gesetzlichen Regelungen sollen dafür sorgen, dass sich künftig mehr Menschen für dieses Berufsfeld entscheiden.

Durch eine Forcierung von Gemeindekooperationen kann die Effizienz gesteigert werden und die Eltern können den Ort der Kinderbetreuung auch individuell nach ihren Bedürfnissen auswählen.

Forderungen

Konkret fordern wir:

  • eine kostenfreie, ganzjährige und ganztägige Kinderbetreuung für Kinder ab dem sechsten Lebensmonat bis hin zum Schulpflichtalter.
  • Bereitstellung eines Betreuungsplatzes nahe des Wohnortes. Nach Bedarf können die Erziehungsberechtigten einen andernorts gelegenen Betreuungsplatz wählen.
  • die Schaffung von neuen Kinderbetreuungsplätzen durch den Ausbau und Neubau von Kinderbetreuungseinrichtungen.
  • eine Ausbildungsoffensive im Bereich der Elementarpädagogik durch massiven Ausbau der Ausbildungsplätze im Bereich der Elementarpädagogik.
  • eine Anpassung des Betreuungsschlüssels im Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz für Kinderkrippen auf 1:3,5 (ein Betreuer auf 3,5 Kinder) und in Kindergärten auf 1:6 (ein Betreuer auf 6 Kinder).
  • eine Anhebung der Bezahlung von Elementarpädagogen auf ein angemessenes und attraktives Niveau.

1 https://materie.at/a/oeffnungszeiten-der-kindergaerten-eine-huerde-am-arbeitsmarkt/