7 voör 12 – Auf in eine digitale Zukunft

Digitale Technologien und AI werden zweifelsohne die Welt wie wir sie kennen verändern. Grade zuletzt haben Innovationen wie ChatGPT die Menschheit wachgerüttelt. Ebenso wird beinahe täglich von Cyberangriffen auf Unternehmen berichtet. Die EU arbeitet an AI-Regulierungsmaßnahmen.1 Jedoch ist vor allem die Förderung, Forschung und wirtschaftliche Nutzung solcher Technologien von hoher Bedeutung.2

Europa und insbesondere Österreich wirkt oft eingezwängt zwischen Supermächten wie China und den USA. Wenn Europa aber auch spezifische starke Industrieregionen wie Oberösterreich weiter ins Hintertreffen geraten werden andere Staaten unsere Lebensbedingungen diktieren.

Besonders erschreckend ist hierbei das Bild, das Österreich abgibt.

Auch Oberösterreich das sich Oft als Land der Möglichkeiten, Innovationsland Nr 1, Exportmeister und vieles weitere verkauft ist abgeschlagen und schafft es nicht mal kleine Millionenbeträge schnell für wichtige Forschung zur Verfügung zu stellen.3 Wir erkennen den besonderen wirtschaftlichen Stellenwert Oberösterreichs durchaus damit OÖ jedoch auch in Zukunft seinen Platz im wirtschaftlichen Wettbewerb findet sind entschiedene Maßnahmen notwendig.

Die grundsätzliche Ausgangssituation ist positiv. Es gibt mit der JKU und der FH sehr gute Forschungsinstitutionen. Insbesondere die JKU, die mit Prof. Hochreiter und seinem Institut einen Spitzenforscher beheimatet, sowie einigen anderen Top Instituten (So kooperiert CG mit bspw großen Pharmaunternehmen und CP mit bspw Spotify). Ebenso beheimatet die JKU laut eigenen Angaben einen der ersten AI Studiengänge Europas.

Langfristig werden Investitionen in Digitalisierung zu höherem Wohlstand führen. Das Solow-Wachstumsmodell bietet eine nützliche Perspektive, um zu zeigen, wie Investitionen in IT-Forschung und -Ausbildung volkswirtschaftlich rentabel sein können. In diesem Modell wird das langfristige Wachstum einer Volkswirtschaft durch Kapitalakkumulation, technologischen Fortschritt und Arbeitskraft bestimmt. Ebenso sind digitale Technologien Teil einer Lösung der demografischen Probleme und des Arbeitskräftemangels.

Daher soll der Landeskongress der Jungen liberalen NEOS OÖ folgende Forderungen beschließen:

  1. Einrichtung eines Fonds zur Förderung von KI-Forschung an den Universitäten/FH‘s als Basisförderung an die renommierten Institute und Departments. Ein extra Topf soll für Cybersecurityforschung reserviert werden. Ein besonderer Fokus soll auf ausreichende Hardware für aktuelle Technologien liegen. Als klares Ziel wird die Gründung von Spin Offs gesehen.
  2. Als kurzfristige Maßnahme (5 Jahre) fordern wir die Einrichtung eines teilstaatlichen Venture Capital Fonds. Die Vergabe soll durch bestehende Förderungsinstitutionen wie dem AWS vergeben und durch ein unabhängiges Fachkomitee erfolgen. Das Fachkomitee soll sowohl zur feststellen, ob es sich um förderbare technologische Innovation handelt als auch über die wirtschaftliche Realisierbarkeit. Die Personen sind unabhängig und werden öffentlich ausgeschrieben. Diese Angebote sollen als zusätzliche und flexible Finanzmittel fungieren welche über das Angebot von AWS hinausgehen. Lang- & mittelfristig soll sich das Land Oberösterreich für gezielte Maßnahmen zur Förderung von privatem Venture Capital wie Finanzbildung, Abschaffung Mindest-KÖSt etc. einsetzen und den teilstaatlichen Fonds vollständig privatisieren.
  3. Technische Schulen und Technische Studiengänge sollen pädagogisch-didaktisch attraktiver gestaltet werden sowie mit so weit im Zuständigkeitsbereich des Landes OÖ mit mehr Mitteln ausgestattet werden. Auch die Anerkennung der Bedeutung von technischen Grundlagen, beispielsweise Mathematik, in technischen Studiengängen sehen wir als wichtig an. Entsprechen wie bereits erwähnt muss eine didaktische Attraktivierung dieser Fachbereiche erfolgen, es sollte sichergestellt werden, dass technische Studiengänge ein solides Fundament bieten, da diese Fachkenntnisse essentiell sind, um komplexe technische Herausforderungen zu bewältigen. Speziell soll insbesondere auch auf Hinblick auf das IDSA die technischen Fächer durch sozialwissenschaftliche Inhalte nicht verwässert werden bzw. fälschlicherweise als technische Studiengänge bzw. technische Schulen verkauft werden.
  4. Förderung von Vielfalt in der Technologiebranche mit einem besonderen Fokus auf Feminismus und LGBTIQ*. Es sollte ein gezieltes Programm entwickelt werden, um den Zugang von Frauen, marginalisierten Geschlechtern und Sexualitäten zur technologischen Bildung und Berufsfeldern zu verbessern. Dies beinhaltet die Bereitstellung von Stipendien, Mentoring-Programmen und Netzwerkmöglichkeiten, um Frauen zu ermutigen und zu unterstützen, in technischen Berufen Fuß zu fassen. Zudem sollten gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um geschlechterbasierte Vorurteile und Diskriminierung in der Technologiebranche anzugehen und zu bekämpfen. Durch die Förderung von Vielfalt und Feminismus in der Technik wird nicht nur ein gerechteres und inklusiveres Arbeitsumfeld geschaffen, sondern auch das volle Potenzial an Talenten und innovativen Ideen genutzt, um Oberösterreichs Position als führender technologischer Standort zu stärken.
  5. Einrichtung eines umfassenden Programms zur Förderung der digitalen Grundbildung in Oberösterreich. Besonders aufgrund des offensichtlichen Versagens der Bundespolitik in diesem Bereich. Dieses Programm sollte darauf abzielen, allen Bürgern, unabhängig von Alter und Hintergrund, grundlegende digitale Kompetenzen zu vermitteln. Es sollte Schulungen, Workshops und Informationsveranstaltungen umfassen, um den Umgang mit digitalen Technologien, Internetnutzung, Datenschutz, Cybersicherheit und anderen relevanten Themen zu lehren. Besonderes Augenmerk sollte auf benachteiligte Bevölkerungsgruppen gelegt werden, um digitale Bildungsunterschiede zu verringern und Chancengerechtigkeit zu fördern. Die Einbindung von Bildungseinrichtungen, Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen sollte gewährleistet sein, um Ressourcen und Know-how effektiv zu nutzen. Nur durch eine umfassende digitale Grundbildung kann Oberösterreich den Anforderungen der digitalen Gesellschaft gerecht werden und seine Bürger auf eine zukunftsorientierte Arbeitswelt vorbereiten. Ebenso sollen durch bessere Cyber-Security Awareness die Volkswirtschaftlichen Schäden reduziert werden.
  6. Senkung der Parteiförderung und der Förderungen parteinaher Organisationen zur Finanzierung von zukunftsorientierten Technologieprogrammen. Es sollte eine umfassende Überprüfung der staatlichen Mittel für politische Parteien und ihnen nahestehende Organisationen erfolgen, um ineffiziente Ausgaben zu identifizieren und einzusparen. Durch eine Reduzierung der Parteiförderung und der Förderungen parteinaher Organisationen können finanzielle Mittel freigesetzt werden, die für Investitionen in technologiebasierte Programme, wie oben gefordert genutzt werden können. Dies umfasst die Förderung von Innovation, Forschung und Entwicklung in der Technologiebranche, die Stärkung der digitalen Infrastruktur und die Verbesserung der digitalen Bildung. Durch eine Umschichtung der finanziellen Ressourcen von parteipolitischen Aktivitäten hin zu zukunftsorientierten Technologieprojekten wird Oberösterreich in der Lage sein, den technologischen Wandel voranzutreiben und wirtschaftliche Chancen zu nutzen, anstatt Ressourcen in den Parteifilz zu investieren.
  7. Aktive Akquise von internationalen Technologieunternehmen mit Schwerpunkt auf deren Forschungsansiedlung in Linz. Es sollte eine gezielte Strategie entwickelt werden, um internationale Technologieunternehmen anzusprechen und dazu zu ermutigen, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Linz anzusiedeln. Dazu gehören die Schaffung attraktiver Rahmenbedingungen wie steuerliche Anreize, Infrastruktur, qualifizierte Arbeitskräfte und Kooperationsmöglichkeiten mit lokalen Forschungseinrichtungen wie der JKU und der FH Linz. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Linz als attraktiver Standort für innovative Technologieunternehmen wahrgenommen wird, die dazu beitragen können, den technologischen Fortschritt voranzutreiben und den Fachkräftemangel zu mildern. Durch die Ansiedlung solcher Unternehmen können hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden, was positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft und das Wachstum von Oberösterreich haben wird.

1 https://www.weforum.org/agenda/2023/03/the-european-union-s-ai-act-explained/

2 https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/BRIE/2019/637967/EPRS_BRI(2019)637-967_EN.pdf

3 https://science.orf.at/stories/3218956/