Burgenland 2030: Ein Bundesland für dich!

Es gibt keine Landespolitik, die auf dich schaut!

Die meisten jungen Menschen sehen ihre Zukunft nicht im Burgenland. Sie finden keine guten Jobs, keine leistbaren Wohnungen und haben auch in ihrer Freizeit weniger Möglichkeiten als junge Menschen anderer Bundesländer. Daher wandern die meisten in Ballungszentren, wie bspw. Wien oder Graz, ab. Wenn sich nicht bald etwas verändert, sind alle jungen Chancen und Perspektiven aus dem Burgenland verschwunden. Wir als JUNOS Burgenland sind der Meinung, dass es so nicht mehr weitergehen kann!

Es darf nicht sein, dass junge Menschen für die Landesregierung keine Rolle spielen!

Es darf nicht sein, dass die meisten Chancen für eine:n jungen Burgenländer:in außerhalb des eigenen Bundeslandes liegen.

Wenn es genauso weiter geht wie jetzt, ist das Burgenland im Jahr 2030 nicht mehr lebenswert für junge Menschen. Es müssen umgehend Taten folgen, damit junge Menschen wieder Chancen und Perspektiven in diesem doch so „alten“ Bundesland sehen!

Junge Stimmen in der Landespolitik stärken!

Im Oktober 2021 startete die burgenländische Landesregierung ihr Projekt zur Demokratieoffensive „Jugend im Landtag“, von dem bisher nur ca. 970 Schüler:innen aus 28 Schulen profitieren konnten. Es gäbe bessere Möglichkeiten, Schüler:innen mit Demokratie in Kontakt kommen zu lassen. Dazu muss es ein burgenländisches Jugendparlament geben, welches ein Ersatz für das bestehende Projekt der Landesregierung wäre.

Für ein Burgenland, in dem DU gut leben kannst, braucht es unbedingt ein burgenländisches Jugendparlament. Hierbei sollen sich Schulen bewerben können, damit diese Schüler:innen entsenden können und die Prozesse unserer Demokratie kennenlernen können. Darüber hinaus soll es möglich sein, Anträge, welche im Politikunterricht verfasst werden, in diesem Jugendparlament einzureichen und gemeinsam mit anderen Schüler:innen zu diskutieren. Zudem sollen die Prozesse des Landtages möglichst nah erlebt werden. Wir sind der Meinung, dass man Politik am besten dann versteht und als interessant empfindet, wenn man diese auch selbst machen kann!

Damit das Burgenland ein Bundesland für DICH sein kann, braucht es:

  • Die Einführung des burgenländischen Jugendparlaments

Braindrain

Das Burgenland ist das wirtschaftsschwächste Bundesland in Österreich. Das ist allerdings kein Wunder, zieht doch jeder junge Mensch oder Wirtschaftstreibende so bald als möglich aus dem Burgenland weg. So kann kein Motor für eine gute Zukunft starten. Stattdessen bemüht sich die Landesregierung so gut es nur geht, alles beim Alten zu lassen. Innovation wird mit der Verstaatlichung bestraft, junge Menschen werden ignoriert und politische Teilhabe ist nur ein Schlagwort, das in SPÖ-Arbeitsgruppen auftaucht. So kann unser Burgenland kein Burgenland für DICH werden!

Jobaussichten

Das Burgenland hat den Ruf, ein Bundesland der alten Menschen zu sein. Und das stimmt, leider. Denn jeder junge Mensch will vor allem eines – raus aus dem Burgenland. Das führt zu einem enormen Braindrain, also dem Wegziehen neuer und innovativer Ideen und Arbeitskräfte. Genau deswegen wollen neue Unternehmen sich im Burgenland nicht ansiedeln. Es ist einfach zu unattraktiv, was potenzielle Mitarbeiter, Ideen und Infrastruktur angeht.

Die regierende Partei SPÖ hat hier enttäuschenderweise in der Vergangenheit komplett zukunftsvergessen gehandelt und hat für die nächste Generation kein Ohr übrig.

Damit das Burgenland wieder zu einem Bundesland für DICH wird, braucht es unbedingt Änderungen in unserem schönen Bundesland. Der Fokus darf nicht länger auf einfache Erhaltung, sondern muss auf Entwicklung liegen. Wir dürfen uns nicht auf den Früchten früherer Arbeit ausruhen, sondern selbst anpacken! Das können junge Menschen wie wir, aber nur, wenn man uns auch die Chance dazu gibt.

Es braucht dringend mehr passendere Jobs für die nächste Generation. Nur wenige möchten im Burgenland bleiben, wenn er hier nicht auch arbeiten kann. Das Burgenland ist seit Jahrzehnten das wirtschaftlich schwächste Bundesland – hier gilt es jetzt, mit Innovation und Freude zu neuen Ideen zu punkten!

Wir haben viele Bildungseinrichtungen, die einem alles mitgeben, was man benötigt, um selbstständig werden zu können. Man lernt zu wirtschaften und selbst die Wirtschaft mitzugestalten. Das muss gerade für junge Unternehmen und Start-ups leicht möglich sein. Denn es kann nur Fortschritt und ein modernes Burgenland 2030 geben, wenn es innovative Unternehmen gibt, die hier vorangehen!

Deswegen fordern wir:

  • Die Förderung und den Ausbau von Technologiezentren mit der nötigen Infrastruktur und günstigen Räumlichkeiten, damit sich Ideen entfalten können
  • Einen Burgenländischen Ideenwettbewerb mit der Förderung der besten Idee zur Gründung eines Unternehmens. Dieser soll in regelmäßigen Abständen stattfinden und so neue Start-ups fördern
  • Die Eindämmung der allgegenwärtigen Landesholding. Sie sorgt für unlauteren Wettbewerb und zerstört systematisch die Finanzen des Burgenlandes. Es dürfen keine neuen Unternehmen verstaatlicht werden und der bisherige Bestand auf ein Minimum reduziert werden

Wohnraum

Aber was bringt einem ein guter Job oder ein eigenes Unternehmen im Burgenland, wenn man keinen Wohnraum findet?

Natürlich stimmt es, dass es im Burgenland günstigen Wohnraum bereits gibt. Allerdings beinahe ausschließlich in Form von Genossenschaften und Einfamilienhäusern. Das ist zwar schön für mitten im Leben stehende Menschen. Aber für einen jungen Menschen, der gerade ein paar Jahre arbeitet oder ins Berufsleben einsteigt, sollte man nicht verlangen, für eine einfache Wohnung bereits einen Kredit aufzunehmen, weil die Genossenschaftsbeiträge so enorm hoch sind. Es muss dringend mehr gebaut werden – und vor allem auch aus privater Hand!

Denn nur so kann es günstigen Wohnraum geben, ohne gigantische Einmalzahlungen. Hier fordern wir:

  • Mehr Mischwidmung – gerade bei den teils gigantischen Einkaufszentren bei kleinen Dörfern braucht es unbedingt ein Konzept, um die versiegelten Flächen auch wohntechnisch zu nutzen. Mischwidmung mit Wohnungen auf den Supermärkten ist hier ein guter Weg zu günstigem Wohnraum
  • Generell weniger Bauland für Genossenschaften und mehr Chancen für private Baugesellschaften. Es darf nicht sein, dass für eine 40 m² Wohnung teilweise fünfstellige Einmalzahlungen fällig werden. So funktioniert Wohnraum für junge Menschen nicht

Für ein Burgenland, in dem DU auch gut wohnen kannst, sind ein paar Genossenschaften und eine Bauholding der Landesregierung viel zu wenig. Wir wollen, dass das Burgenland 2030 alle Chancen für dich bereithält.

Jugendzentren

Wer im Burgenland, insbesondere den südlichen Teilen des Burgenlandes aufwächst, erkennt schnell, dass das Freizeitangebot für Jugendliche im Burgenland sehr begrenzt ist. Denn im Gegensatz zu anderen Bundesländern gibt es in den Gemeinden des Burgenlandes kaum Jugendzentren, und in den Gemeinden mit Jugendzentren sind diese in den Gemeinderäten unpopulär, die Gemeinden wollen sie nicht erhalten, es findet sich niemand, der die Jugendzentren betreut oder sie sind weit abseits von Zentren gelegen.

Auch abseits von Jugendzentren gibt es für Jugendliche kaum öffentlichen Raum, in dem sie sich treffen können. Die Ortskerne der Städte und Dörfer des Burgenlandes werden immer leerer, und die Geschäfte, Cafés und Wirtshäuser der Dörfer sperren entweder zu oder wandern an den Ortsrand ab und sind somit ohne Führerschein unerreichbar. Auch Thermen, Schwimmbäder und Seen im Burgenland und den angrenzenden Bundesländern sind ohne Auto nicht erreichbar und meist mit hohen Kosten verbunden, denn deren primäre Zielgruppe sind oft nicht Jugendliche, sondern Tourist:innen. Gerade in Zeiten von zunehmender Einsamkeit unter jungen Menschen wäre es wichtig zu ermöglichen, dass diese sich an öffentlichen Plätzen und in Jugendzentren treffen kann.

Für ein Burgenland, in dem DU gut leben kannst, braucht es daher mehr Jugendzentren in den Gemeinden mit einem breiten Angebot für Jugendliche, denn ein Gebäude allein macht noch kein Zentrum für junge Menschen. Die Jugendzentren sollen zum einen als Treffpunkt der Jugend dienen, sollen darüber hinaus auch einen Nutzen als Beratungsstelle für Jugendliche dienen und die LGBTQ-Community fördern. Dafür braucht es Ressourcen vom Land, mit deren Hilfe die Gemeinden solche Jugendzentren realisieren können.

Es braucht öffentliche Plätze, die so gestaltet sind, dass sie von der Allgemeinheit und insbesondere Jugendlichen als Treffpunkt genutzt werden können. Dazu soll bei der Gestaltung von öffentlichen Plätzen darauf geachtet werden, diese visuell ansprechend zu gestalten und mit ausreichend Bänken und Bäumen zur Beschattung ausgestattet werden. Zusätzlich dazu braucht es in den Gemeinden Parks, Plätze an Bächen und Grillplätzen, an denen Jugendliche sich miteinander treffen können.

Damit das Burgenland ein Bundesland für DICH sein kann, braucht es:

  • Mehr Jugendzentren in den Gemeinden
  • Ressourcen des Landes, um diese Jugendzentren zu realisieren
  • Öffentliche Plätze, die so gestaltet sind, dass sie der Jugend als Treffpunkt dienen können
  • Mehr Parks, Plätze an Bächen und Grillplätze in den Gemeinden

Nachtkultur

Um das Nachtleben im Burgenland steht es schlecht. Gerade einmal 15 Diskotheken gibt es im Burgenland, auch andere Lokale, in denen junge Menschen früher fortgegangen sind, haben längst zugesperrt oder kämpfen um ihr Überleben. Das steht in einem starken Kontrast zu anderen Bundesländern, in denen es um ein Vielfaches mehr Diskotheken und Lokale gibt und zu früher, als es noch in fast jedem Dorf eine Diskothek oder eine andere Möglichkeit fortzugehen gab. Den Jugendlichen im Burgenland bleibt oft nichts anderes übrig, als über eine Stunde in andere Bundesländer zu fahren, um fortzugehen.

Auch die Hin- und Heimfahrt gestaltet sich meist schwierig, denn abseits von teuren Taxis und dem eigenen Auto gibt es oft keine Möglichkeiten für Jugendliche. Hinzu kommt, dass die neuen BAST-Sammeltaxis und Burgenland-Busse nicht in der Nacht fahren und die Gutscheine der Jugendtaxi-Initiative des Vereins „Mobiles Burgenland“ nicht in allen Gemeinden akzeptiert werden.

Für ein Burgenland, in dem DU gut leben kannst, braucht es eine drastische Verbesserung der öffentlichen Verkehrsmittel des Burgenlandes auch in der Nacht. Das BAST-Sammeltaxi des Landes soll auch in der Nacht fahren und Jugendliche nach Hause bringen. Die Jugendtaxi-Gutscheine sollen in allen Gemeinden akzeptiert werden, um die Kosten einer Taxifahrt für Jugendliche zu senken. Es braucht neue Konzepte, um das Nachtleben im Burgenland auch weiterhin für junge Menschen attraktiv zu gestalten, hierfür muss es auch genügend Veranstaltungsplätze mit entsprechender öffentlicher Anbindung in den Gemeinden geben.

Damit das Burgenland ein Bundesland für DICH sein kann, braucht es:

  • Das BAST-Sammeltaxi am Wochenende auch in der Nacht
  • Eine landesweite Implementierung von Jugendtaxi-Gutscheinen in allen Gemeinden
  • Schaffung von Veranstaltungsplätzen mit entsprechender öffentlicher Anbindung

Öffentlicher Verkehr

Selbst untertags sind die öffentlichen Verkehrsmittel im Burgenland alles andere als optimal. Während die Verbindung nach Wien und Wiener Neustadt bereits stark ausgebaut ist, gibt es noch immer keine direkte Busverbindung aus dem Süden nach Eisenstadt. Dabei wäre eine solche Verbindung für die Jugend, insbesondere politisch aktive Jugendliche, wichtig und würde die Vernetzung und das Engagement junger Menschen im Burgenland stärken. Aber auch bestehende Verbindungen sind nicht auf die Jugend ausgelegt, denn der letzte Bus von Wien in den Landessüden geht am Wochenende schon um 22:30. Wohnt man allerdings in einer kleinen Gemeinde, nicht direkt an der Route dieses Busses, sieht es noch einmal schlechter aus. Denn die Verbindungsbusse fahren meist nur ein paar Mal am Tag, zu anderen Zeiten ist man wieder vom eigenen Auto oder Taxis abhängig. Seit der Einstellung der Pinkatalbahn im Jahr 2011 ist auch der gesamte Landessüden nicht mehr über den Personenverkehr auf der Schiene erreichbar, gerade jetzt sollte allerdings der klimafreundlichere Zug neu evaluiert werden.

Für ein Burgenland, in dem DU gut leben kannst, braucht es daher regelmäßige Busverbindungen auch in kleinen Gemeinden, die öfter als 5-mal am Tag fahren. Es braucht spätere Abfahrzeiten auf den Linien B01 und B9, insbesondere am Wochenende. Das Land Burgenland sollte auch die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf den noch existenten Schienen im Landessüden auf ökonomische und ökologische Vorteile überprüfen lassen, da die Schienentrasse mittlerweile modernisiert und elektrifiziert werden müsste.

Damit das Burgenland ein Bundesland für DICH sein kann, braucht es:

  • Mehr Busverbindungen in kleinen Gemeinden
  • Spätere Abfahrtszeiten der Linien B01 und B9
  • Eine Expertenkommission des Landes, die die Vor- und Nachteile einer Wiederaufnahme des Personenschienenverkehrs auf der Pinkatalstrecke überprüft

Wir als JUNOS Burgenland sind uns einig, dass es jetzt Maßnahmen gegen den Braindrain und für die Demokratie in unserem Bundesland braucht. Es braucht definitiv mehr günstigen Wohnraum, mehr Orte, an denen sich junge Menschen aufhalten können und einen Jugendlandtag, in dem die jungen Stimmen gehört werden! Alle Forderungen dieses Antrages würden zu einem Burgenland mit Chancen und Perspektiven für junge Menschen führen. Aufgrund der Zukunftsvergessenheit vergangener Landesregierungen sind diese Forderungen aber bis zum Ende der nächsten Landtagsperiode 2030 wahrscheinlich nicht mehr umsetzbar. Das allein ist wirklich ein Testament einer nicht vorhandenen Politik der nächsten Generation. Denn diese existiert scheinbar für die Regierungsparteien im Burgenland überhaupt nicht. Das gilt es zu ändern!