Einführung einer bundesweiten Regelung zur Hundehaltung

Ausgangslage:

Der Hund gilt als bester Freund des Menschen, österreichweit werden rund 600.000 von ihnen als Haustier gehalten.

Die Auflagen, die man vor Aufnahme eines Hundes erfüllen muss, unterscheiden sich stark je nachdem, um welche Rasse es sich bei dem gewünschten Tier handelt und in welchem Bundesland es gehalten werden soll.

Für sogenannte „Listenhunde“ oder auch „Kampfhunde“ muss vor Erwerb ein sogenannter Hundeführerschein abgelegt werden. Auch hier gibt es von Land zu Land Differenzen, welche Hunde als „schwer zu halten“ gelten und deshalb deren BesitzerInnen geprüft werden.

Momentan gelten in mindestens einem Bundesland als potentiell gefährlich eingestufte Hunderassen: Rottweiler, Pitbullterrier, Bullterrier, Staffordshire Bullterrier, American Staffordshire Terrier, Mastino Napoletano, Mastín Español, Fila Brasileiro, Mastiff, Argentinischer Mastiff, Bullmastiff, Bordeauxdogge, Tosa Inu, Ridgeback, Dogo Argentino, Kreuzungen und Mischlingsrassen.

In Wien gibt es momentan die „strengsten“ Regeln, wenn man sich zur Haltung eines Hundes entschließt. Dort gilt: „Wer sich nach dem 1. Juli 2019 einen Hund anschafft, muss verpflichtend einen Kurs absolvieren und einen Sachkundenachweis vorlegen können. Dies gilt jedoch nur für den Besitzer – sind Dritte mit dem Hund unterwegs, ist kein Führungsnachweis erforderlich.“

In Salzburg, Oberösterreich und der Steiermark müssen Ersthundehalter einen zweistündigen Kurs absolvieren, in den restlichen Bundesländern gibt es keine Auflagen.

In Niederösterreich wurde im Rahmen der Landtagsitzung am 24.10.2019 eine Ausweitung der Leinen und Beißkorbpflicht beschlossen. Laut dieser müssen Hunde an frei für die Öffentlichkeit zugänglichen Orten Leine und Beißkorb tragen.

Vorteile des Hundeführerscheins:

+ Vorbereitung für künftige Hundehalter:

Potentielle Hundehalter werden umfassend aufgeklärt und auf das Leben mit einem Hund vorbereitet. Sie erhalten wichtige Informationen über die Bedürfnisse des Tieres und die Anforderungen, die ein Hundehalter erfüllen muss.

+ Vermeidung von Spontankäufen:

Durch Aufklärung und Information können potentielle Hundehalter darüber aufgeklärt werden, was die Anschaffung eines Hundes tatsächlich für den eigenen Alltag bedeutet. So können Spontankäufe verhindert werden. Denn gerade Hunde, die aus einer Laune heraus gekauft werden, werden später oft ausgesetzt oder landen in Tierheimen.

+ Wissen über Umgang und Haltung:

Sie lernen das Wichtigste über den artgerechten Umgang und erfahren, wie sie die Signale ihres Hundes richtig deuten können.

+ Kritische Situationen besser einschätzen lernen:

Je mehr ein Hundehalter über seinen Hund weiß, desto rascher und besser kann er kritische Situationen erkennen und womöglich sogar ganz vermeiden. Im Ernstfall weiß ein solcher Hundehalter auch viel eher, wie er reagieren muss als jemand, der sich kaum mit den Bedürfnissen, Ansprüchen und Charakterzügen seines Tieres beschäftigt.

+ Fokus auf dem Hundehalter:

Hunde werden oft nach ihrer Rasse stigmatisiert und als grundlegend „böse“ oder „aggressiv“ abgestempelt. Aber: Tiere kommen nicht aggressiv zur Welt. Viel eher sollte der Fokus auf dem Hundehalter und auf dessen Erziehung und Umgang mit dem Tier liegen. Der Hundeführerschein ist ein erster Schritt in diese Richtung.

Der Bundeskongress möge beschlieSSen:

Wir JUNOS – Junge liberale NEOS fordern eine bundesweit einheitliche Regelung zur Hundehaltung. Wünschenswert wäre ein verpflichtender Grundkurs für alle Ersthundehalter:innen mit dem Hauptaugenmerk auf eine artgerechte Haltung und Erziehung, unabhängig von der Rasse und damit einhergehenden „Gefahrenpotential“ des Hundes. Diese würde dafür sorgen, dass ein Hund nicht in einem Bundesland einfach nur Hund ist und in einem anderen als „Waffe“ gilt.

Weiters fordern wir eine bundesweit einheitliche Regelung zum Umgang mit Hunden im öffentlichen Raum. Es braucht für alle Hunde, unabhängig von der Rasse, eine Maulkorb- und Leinenpflicht in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, um Gefahren in unerwarteten Situationen, gerade in vollen Zügen und Bussen, vorzubeugen. Außerhalb von klar ausgeschilderten Hundezonen soll eine Leinenpflicht gelten.

Quellen:
http://www.hundefuehrschein.com/kampfhunde-liste-rasseliste.php
https://tierschutzverein.at